In den letzten Jahren hat sich die Hansestadt Wismar trotz zunächst schwieriger Rahmenbedingungen (Demographie, Insolvenz der Werft, Kreisgebietsreform, Finanz- und Wirtschaftskrise) sehr gut entwickelt. Die Bevölkerungszahlen sind gestiegen, mehr Kinder wurden geboren, die Zahl der Studierenden an der Hochschule stieg, mehr Gäste kommen in die Hansestadt Wismar, die Zahl der Arbeitsplätze ist gestiegen, die Stadt ist als Ort zum Lernen, Arbeiten und Leben attraktiver geworden.
In alle Stadtteilen ist investiert worden, dies geschieht auch weiter. Förderprogramme, wie z.B. die Städtebauförderung oder EFRE wurden in hohem Maße genutzt und müssen auch in Zukunft für eine erfolgreiche Entwicklung in Anspruch genommen werden.
Die Altstadt, durch die Wismar Welterbe geworden ist, wird weiter saniert. Das Grün am Altstadtrand wird komplettiert.
Die Grünanlagen und Spielplätze sollen in Zukunft mit mehr Einsatz von Mitteln gepflegt werden.
Auch die Verkehrsinfrastruktur muss insofern weiterentwickelt werden, das gilt für alle Verkehrsarten. Vom Landkreis Nordwestmecklenburg muss erwartet werden, dass öffentliche Verkehrsmittel in Wismar gut vernetzt mit dem Regionalverkehr eine echte Alternative für den PKW-Verkehr darstellen.
Die Stadt benötigt angesichts der erfreulichen und dynamischen Entwicklung umfassende Unterstützung vom Land Mecklenburg-Vorpommern und vom Landkreis Nordwestmecklenburg. Diese werde ich einfordern.
Zusätzliche Flächen in der Hansestadt Wismar müssen sowohl für das Wohnen als auch für das Gewerbe erschlossen werden. Da allerdings diese Flächen nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden im Stadt-Umland-Raum geboten, denn Wismar wird sich über die Grenzen der Stadt hinaus entwickeln müssen. Deshalb will ich mit den Umlandgemeinden eine neue Stadt-Umland-Vereinbarung aushandeln.
Damit die Stadt stark bleibt und die Bürger ein gutes Leben haben ist mir eines sehr wichtig, wir dürfen nicht nachlassen in die Bildung zu investieren. Gerade erleben wir eine sehr schöne Entwicklung, es werden mehr Kinder geboren und junge Familien ziehen nach Wismar. Daher ist es absolut notwendig neue Grundschulen zu bauen und bestehende Schulen fit für die Zukunft zu machen. Ich habe daher vorgeschlagen, eine neue Grundschule zu bauen und die Fritz-Reuter Schule umfassend zu sanieren. Auch helfen wir als Stadt dem Kreis bei der Sanierung der Goethe Schule, wie auch der evangelischen Grundschule beim Neubau ihres Gebäudes. Es geht hier nicht um Zuständigkeiten, sondern um die Zukunft unserer Kinder und daher habe ich mich dafür eingesetzt, dass wir die entsprechenden Fördermittel über den Städtischen Haushalt eingeworben bekommen. Unabhängig davon werde ich beim Kreis einfordern, dass er seine Schulstruktur an die Bedarfe anpasst und vor allem die Gymnasien ausbaut. Bildung ist für mich ein zentrales Thema und das wird auch so bleiben.
Vor allem geht es darum ein positives Bildungsklima in der Stadt und in unseren Bildungseinrichtungen zu erzeugen. Dabei soll deutlich werden, dass Lernen Spaß macht, dass das Lernen ein Lernen für das Leben ist und dass wir allesamt voneinander lernen.
In den Kindertagesstätten werden unterschiedliche pädagogische Konzepte angeboten. Diese Unterschiedlichkeit wird auch durch die neuen Kindertageseinrichtungen, die derzeit entstehen, gewährleistet. Kindertagesstätten und Schulen werden weiter eng zusammen arbeiten und sich organisatorisch aufeinander abstimmen, z.B. bezüglich der Öffnungszeiten und sie werden vor allem inhaltlich eng kooperieren.
Die Schulen sollen zukünftig noch besser ausgestattet werden, das gilt gerade für moderne Medien, und sie sollen beim Ausprobieren und Weiterentwickeln von neuen Konzepten unterstützt werden. Hier liegt der Fokus für mich ganz klar darauf, dass die Schülerinnen und Schüler bereits sehr früh Medienkompetenz lernen und auch von interaktiven Lernformen profitieren. Die Schulinfrastruktur wird ausgebaut. So wird bspw. eine neue Schule an der Bürgermeister-Haupt-Straße als Grundschule entstehen. Die Schulen werden bezüglich der Inklusion unterstützt, hier allerdings bedarf es noch eines klaren Konzeptes des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dieses werde ich gemeinsam mit anderen Städten und Gemeinden einfordern.
Die Stadt Wismar soll weiter außerschulische Bildungsstandorte anbieten wie z.B. das ökologische Schulungszentrum, den Tierpark und das phanTECHNIKUM. Auch andere Einrichtungen wie z.B. die Hochschule Wismar wird darin unterstützt, die Kinder-Uni weiter anzubieten oder das Filmbüro die Medienwerkstatt. Die Medienwerkstatt soll weiter durch die Hansestadt Wismar gefördert werden.
Das Theater Wismar wird zukünftig verstärkt für Gruppen von Jugendlichen für eigene Theaterprojekte wie z.B. „Hairspray“ zur Verfügung stehen. Stadtgeschichtliches Museum und phanTECHNIKUM bieten ebenfalls museumspädagogische Programme an, sodass es Kindern und Jugendlichen Spaß macht, diese Einrichtungen zu besuchen.
Kinder und Jugendliche, Schülerinnen und Schüler sollen auch teilhaben an den Städtepartnerschaften z.B. nach Kalmar, Kemi und Aalborg. Kinder und Jugendliche werden künftig weiter und gern auch noch mehr praktisch mitwirken in der Freiwilligen Feuerwehr und beim THW oder bei anderen Hilfsorganisationen. Dazu sind in dem neuen Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr am Kagenmarkt gute Voraussetzungen geschaffen worden.
Der Landkreis wird bezüglich seiner Bildungsinfrastruktur in der Hansestadt Wismar (IGS, Gymnasien, Förderschule und Berufsschulzentrum) unterstützt. Die berufliche Bildung muss angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in der Hansestadt Wismar sogar gestärkt werden. Die Bildungsakteure werden auch zukünftig von mir zum runden Tisch „Bildung“ eingeladen, sodass wir gut vernetzt zusammenarbeiten können.
Die Hochschule wird in die Stadtentwicklung einbezogen. Sie wird bezüglich ihrer Netzwerke mit der Wirtschaft unterstützt, Studierende der Hochschule sollen auch in Zukunft ausreichend Wohnraum in Wismar vorfinden und das Gesicht der Stadt mitprägen. Sie sollen die Stadt so interessant finden, dass sie Lust haben, in Wismar und in der Region zu bleiben. So wird das Potenzial der Hochschule für die Stadt genutzt, das gilt im weitesten Sinne und auch durchaus im engeren Sinne für die Verwaltungsarbeit, die durch Hochschulprojekte auch evaluiert werden kann.
Mit Hilfe von Förderungen von Bund und Land soll in den nächsten 4 Jahren erheblich in Sportanlagen investiert werden. Das gilt für die große Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Straße, für das Kurt-Bürger-Stadion, für die Sporthalle der ehemaligen Brecht-Schule und für die neue Sporthalle der Reuterschule. Auch weitere Anlagen wie z.B. der Sportplatz in Dargetzow müssen erneuert werden.
Die Sportentwicklungsplanung soll Grundlage für weitere Planungen in den nächsten zehn Jahren in der Hansestadt Wismar werden. Ich möchte den Ergebnissen nicht zu weit vorgreifen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, den Bürgerpark mit einer Sportanlage für alle zu ergänzen.
Die finanzielle Förderung der Vereine, die auf unterschiedlicher Weise erfolgt, soll fortgesetzt werden. Vereine, die ihre Anlagen künftig selbst betreiben wollen, werden darin bspw. mit Erbbaurechtsverträgen und Investitionszuschüssen unterstützt.
Kulturelle Initiativen wie z.B. die Klassikertage, bei denen das Theater Wismar fester Projektpartner ist, werden gern aufgegriffen und unterstützt. Das Theaterprogramm wird so weiter entwickelt, dass möglichst alle Generationen Lust haben in das Theater zu gehen. Mit Gruppen von Kindern und Jugendlichen aber auch mit Erwachsenen, die selbst Theater spielen, soll das Theater zu einem wirklichen Bürgertheater werden. Die Niederdeutsche Bühne wird im Wismarer Theater weiter ihren Standort haben.
Mit der Arbeit im Stadtarchiv soll Stadtgeschichte weiter erlebbar gemacht werden. Das Stadtgeschichtliche Museum wird sich neu im kulturellen Leben der Stadt sowohl für die Wismarerinnen und Wismarer als identitätsstiftend als auch für unsere Gäste etablieren.
Das Veranstaltungsprogramm in Wismar wird für Einheimische und Gäste vielfältig gestaltet. Das gilt sowohl für Veranstaltungen der Stadt als auch für die von Vereinen, Kirchengemeinden und Initiativen und privaten Veranstaltern.
Die Georgenkirche wird weiter ein besonderer Ort als Kulturkirche und Kunstraum sein, sie wird einen Raum der Stille erhalten und auch Ort für kirchliche Veranstaltungen bleiben.
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und der NDR haben sich in Wismar fest etabliert und werden weiter unterstützt.
Auch Veranstaltungen wie das Waterkant-Open-Air oder Campus-Open-Air bleiben fest im Veranstaltungskalender der Stadt verankert und werden unterstützt.
Vielfältige Kulturangebote führen auch zu vielfältigen Begegnungen mit unterschiedlichen Kulturen, nicht nur während der interkulturellen Woche. Die Leistungen der Kulturvereine werden durch die Hansestadt Wismar wertgeschätzt und unterstützt.